Rochus, der Allerweltsheilige: Er ist der Schutzpatron der Totengräber, Kunsthändler, Chirurgen und Bürstenbinder und schützt vor Pest und Viehseuchen. Zur Zeit der Pestzüge im 17. Jahrhundert hatte er in Sachen Bittgebete Hochkonjunktur. Der Legende zufolge soll er, der Pilger aus Montpellier, Pestkranke in Italien gepflegt und selber daran erkrankt sein, die Seuche aber überstanden haben. Auf der Rückreise von Rom sei er hier verunfallt. Diese kleine Kapelle erinnert daran. Im Jahr 1629 wütete der Schwarze Tod in Mümliswil und Ramiswil am schrecklichsten. Alte Guldentaler erzählten, die Pest habe derart grausam gehaust, dass das Tal fast ausgestorben gewesen und das Vieh herrenlos herumgelaufen sei. Auf Leiterwagen habe man die Toten aus den beiden Dörfern geführt. Der heutige Bau der Kapelle wurde 1937 auf Initiative von Pfarrer Graber und mithilfe der Limmernbauern errichtet. Eine Kapelle bestand aber schon lange vorher. Im 18. und 19. Jahrhundert half der umtriebige Rochus den Guldentaler Mädchen sogar einen Mann zu finden, sofern sie ihr gebeugtes Knie in die Nische hielten!